1984 erlebten viele Bibelschulen im deutschsprachigen Raum einen starken Ansturm junger Christen – auch die Bibelschule Walzenhausen in der Schweiz. Große Missionskongresse wie Mission 80, Mission 83 hatten viele junge Menschen für den Dienst in Gemeinde und Mission mobilisiert, aber es gab kaum noch Raum für neue Schüler. Der Anteil deutscher Bewerber in Walzenhausen war hoch und weckte in den Verantwortlichen den Wunsch, eine Zweigbibelschule in Deutschland zu gründen. Zeitgleich dazu entdeckten Mitglieder des Vereins »Aktive Junge Christen«(AJC) im Landkreis Schwäbisch Hall ein leer stehendes Objekt, das schon lange einen Käufer suchte und als Schulgebäude geeignet schien: die Villa Schöneck in Kirchberg.

Die AJC wussten um die Raumnot in Walzenhausen und persönliche Kontakte zwischen beiden Institutionen existierten bereits. So lag es nahe, das Gott die Verantwortlichen beider Seiten zusammenbrachte, um über ein gemeinsames Projekt nachzudenken. Bald kam man überein, die Villa, den dazugehörigen Pavillon und das parkähnliche Gelände zu kaufen, um dort eine Kurzbibelschule einzurichten. Im Frühjahr 1984 wurde der Verein »Bibelschule Kirchberg e.V.« gegründet. Damit war der Grundstein für eine neue theologische Ausbildungsstätte gelegt. Dank vieler Spenden und zinsloser Darlehen konnte der Kauf des Anwesens vollzogen werden. Sehr zur Ermutigung der Beteiligten stellte Gott sich durch kleine und große Zeichen hinter das Projekt. Handwerker und Helfer aus dem näheren und weiteren Umfeld sorgten durch ihren freiwilligen Einsatz dafür, dass die Schule bereits im Herbst 1984 mit rund dreißig Schülern den Betrieb aufnehmen konnte.

Hans-Dieter Gramm, ehemaliger Lehrer der Bibelschule, beschreibt die weitere Entwicklung so:
»Aus der ursprünglich als Kurzbibelschule gedachten Einrichtung wurde eine klassische Bibelschule mit dem dreijährigen Vollzeitstudium. Deckten anfangs viele Gastlehrer den Unterricht ab, so entstand Anfang der 90er Jahre ein fester Lehrkörper. Im Laufe der Jahre wurde die Ausbildung ausgebaut und den modernen Herausforderungen (immer mehr praktische Fächer) angepasst.
Mentoring – die systematische, regelmäßige Begleitung der Studierenden – ist bei uns schon lange eine Selbstverständlichkeit. Wir wissen, trotz solider theologischer Ausbildung ist die Basis für Leben und Dienen noch immer der Charakter. Ihn zu fördern, ist Aufgabe der Mentorinnen und Mentoren.
Wir sind Gott dankbar, dass wir als kleine Bibelschule unseren Beitrag zum Bau des Reiches Gottes leisten konnten. Viele Vollzeitler sind in Gemeinde und Mission tätig. Doch auch Teilzeitler und ehrenamtliche Mitarbeiter konnten durch die Ausbildung effektiver wirken. Wir brauchen mehr denn je Menschen, die den christlichen vollzeitlichen Dienst als ihre Berufung erkennen. Und wir brauchen mehr denn je das christliche Zeugnis am Arbeitsplatz. Beides zu fördern, haben wir uns auf die Fahne geschrieben. Unser Motto ist kurz und einprägsam: Theologie, die verändert!«
Dieses Motto ist bis heute das Leitbild der Bibelschule Kirchberg.

Im Spätsommer 2012 wurde die dreijährigen Vollzeitausbildung der Bibelschule Kirchberg vom Regierungspräsidium Stuttgart mit der Ausbildung an einer öffentlichen Einrichtung oder genehmigten Ersatzschule gleichgestellt. Deshalb können Vergünstigungen in Anspruch genommen werden, die von staatlicher Seite für Berufsausbildungen vorgesehen sind. Dies betrifft u. a. den Rechtsanspruch auf die Weiterzahlung von Kindergeld oder Waisenrente sowie die Förderung der Ausbildung nach BAföG.