Welchen Abschluss kann man nach der Bibelschule machen?

Die drei- bis zwölfmonatige Ausbildung dient der persönlichen Zurüstung und Weiterbildung, um z.B. in Gemeinde und Mission mitzuarbeiten, sei es ehrenamtlich oder als Werkmissionar im erlernten säkularen Beruf.

Die dreijährige Ausbildung ist eine abgeschlossene theologische Ausbildung (BAföG-berechtigt!); danach kann man z. B. als Jugendreferent, Diakon oder Missionar tätig werden.

Die Bibelschule Kirchberg ist eine überkonfessionelle Schule. Der Abschluss mit dem Zertifikat der dreijährigen Ausbildung wird von den meisten freien Werken und Gemeinden anerkannt. Missionswerke, Freikirchen und teilweise auch landeskirchliche Gemeinden nehmen unsere Absolventen für ausgeschriebene Aufgaben gerne an. In einigen Fällen wird jedoch eine konfessionelle Zusatzqualifikation verlangt.

Landeskirchlich ist die Ausbildung nicht anerkannt. Dennoch kann man auch in der Landeskirche arbeiten, wenn z. B. die Stelle über einen Förderkreis finanziert wird (was bei Gemeinden öfter der Fall ist, da die Kirche offizielle Stellen streicht). Auch im Rahmen landeskirchlicher Gemeinschaften kann eine Anstellung erfolgen.

Was tun die Absolventen der dreijährigen Absolventen nach der Ausbildung?

Manche gehen in die Außenmission, einige arbeiten als Jugendreferenten, Mitarbeiter für Kinder- und Jugendarbeit, Pastoren oder als Mitarbeiter christlicher Werke. Andere arbeiten teilzeitig für die Gemeinde oder ein Werk und setzen sich ansonsten in Freizeit und Beruf als engagierte Christen ein.

Wer nach Abschluss der dreijährigen Ausbildung ein Aufbaustudium machen will, kann das an verschiedenen weiterführenden Schulen tun und dort in ein bis zwei Jahren einen international anerkannten Abschluss (Bachelor oder Master) erwerben. Wir beraten unsere Absolventen diesbezüglich gerne.

Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, damit man bei euch einsteigen kann?

Man muss keinen bestimmten Schulabschluss vorweisen, damit man bei uns anfangen kann. Es hat sich jedoch als sinnvoll erwiesen, bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Abitur zu haben. Das Mindestalter beträgt 18 Jahre.

Ist es möglich, die Kurzbibelschulzeit zu verlängern?

Ja! Durch unser Ausbildungssystem ist es jederzeit möglich von der Kurzbibelschule auf die einjährige oder auf die dreijährige Ausbildung zu verlängern.

Ist eure Schule BAföG-berechtigt?

Ja, unsere Schule ist seit 1.9.2012 BAföG-berechtigt. Das Regierungspräsidium Stuttgart (als zuständige Landesbehörde) hat anerkannt, dass der Besuch der dreijährigen Vollzeitausbildung zum Jugenddiakon, Jugendreferent, Jugendpastor, Mitarbeiter in Seelsorgeeinrichtungen oder Lebenshilfen, Gemeindegründer, Missionar und Evangelist an der Bibelschule Kirchberg dem Besuch einer öffentlichen Einrichtung oder genehmigten Ersatzschule gleichwertig ist. Deshalb können Vergünstigungen in Anspruch genommen werden, die von staatlicher Seite für Berufsausbildungen vorgesehen sind. Dies betrifft u. a. den Rechtsanspruch für die Weiterzahlung von Kindergeld oder Waisenrente sowie die Förderung der Ausbildung nach BAföG.

Wohnt man in der Schule?

Die meisten Schüler wohnen im Internat auf dem Schulgelände. Für Ehepaare oder Familien ist eine Unterbringung dort wegen der räumlichen Gegebenheiten jedoch nicht geeignet. Deshalb empfehlen wir ihnen die Anmietung von Wohnraum in der Umgebung. Schüler aus dem näheren Umfeld wohnen meistens daheim, also außerhalb des Internats. Diese Option steht auch jedem anderen Schüler offen, allerdings ist das externe Wohnen trotz eines reduzierten Schulgeldes (siehe unten) nicht so preisgünstig wie das Wohnen im Internat.

Was sind die Regeln?

Die Teilnahme am Unterricht, an den Gebetszeiten, der praktischen Arbeit und den allgemeinen Schulveranstaltungen (1-2 pro Trimester) ist verpflichtend. Wir verzichten auf dem Schulgelände auf den Genuss alkoholischer Getränke. In den Gebäuden herrscht Rauchverbot. Wir erwarten von unseren Schülern und Mitarbeiter im täglichen Umgang miteinander ein taktvolles, reifes und verantwortungsvolles Verhalten.

Was ist mit den Wochenenden?

Die meisten Wochenenden stehen den Schülern zur freien Verfügung. Es gibt jedoch jedes Jahr ca. fünf schulische Veranstaltungen, an denen Schüler mitarbeiten (Eröffnungsgottesdienst, BSK-Tag, Ehemaligentreffen, Sponsorenrallye, Absolvierung). Während der Praktika (inklusive Freizeiten) gelten Sonderregelungen.

Wer ist euer Träger?

Die Bibelschule Kirchberg ist ein gemeinnütziger Verein und verfolgt als solcher ausschließlich kirchliche und karitative Zwecke. Die Schule versteht sich als freie theologische Ausbildungsstätte. Wir gehören keiner Denomination an. Die Arbeit wird über private Spenden eines Freundeskreises und über das Schulgeld der Schüler finanziert.

Was ist eurer theologisches Fundament?

Wir sind eine überkonfessionelle Schule: Mitarbeiter und Schüler kommen aus Landeskirchen, Freikirchen oder anderen christlichen Gemeinschaften. Wir arbeiten auf der Glaubensbasis der Deutschen Evangelischen Allianz, sind Mitglied des Netzwerk M (früher: RMJ – Ring missionarischer Jugendbewegungen), der Konferenz bibeltreuer Ausbildungsstätten (KBA) und des Arbeitskreises für evangelikale Missiologie (AfeM). Wir sind weder charismatisch noch anticharismatisch. Die verschiedenen Traditionen und Frömmigkeitsstile erfordern die Bereitschaft, voneinander zu lernen und sich selbst kritisch zu hinterfragen.

Seid ihr missionarisch orientiert?

Im Unterricht spielen Mission und Missionstheologie eine wichtige Rolle. Regelmäßig kommen Missionare und andere Praktiker zu unseren wöchentlichen Gebetsvormittagen. Dazu gehören auch Absolventen unsere Schule, die in der Außenmission tätig sind. Im zweiten Schuljahr führen wir eine missionarische Studienreise als Auslandspraktikum durch. Das Hauptpraktikum im dritten Ausbildungsjahr kann ebenfalls in einer Missionssituation stattfinden.

Sendet ihr Missionare aus?

Nein. Das ist Aufgabe von Gemeinden und Missionsgesellschaften, die unsere Absolventen gerne annehmen. Aber wir bilden theologisch aus, damit Gemeinden und/oder Missionswerke sie als Missionare aussenden können.

Was ist das Besondere an eurer Bibelschule?

Das merkt man am Besten bei einem Besuch vor Ort. Als kleine Schule sind wir eher familiär, der Stil ist eher locker und humorvoll. Wer hier angenommen wird, der wird auch als Mensch angenommen. Das beinhaltet zugleich die Verpflichtung, auch andere so anzunehmen, wie sie sind. Wir legen Wert darauf, die Bibel nicht nur intellektuell zu verstehen, sondern nach ihr zu leben. Uns ist Transparenz wichtiger als Perfektion, Diskussion wichtiger als Details. Wer zu uns kommt, wird sich verändern – freiwillig.